Eigentlich war für schönes Fußballspiel alles gerichtet, ein herrlicher Herbsttag, alle Spieler mit Ausnahme vom unentschuldigten Salam soweit an Deck und mit für den A-Jugendbereich vielen Schlachtenbummlern ging es auf die Tour zur schmucken Sportanlage der Saxonen aus Tangermünde. Ähnlich unserem Mix aus A-und B-Jugendspielern präsentierte sich ein Tangermünder Team, dem man den letzten Tabellenplatz nicht ansehen konnte.
Zunächst war aber erst einmal der TuS dran. Sergun hatte nach knapp zwei gespielten Minuten nach einem tollen Zuspiel von Danny die große Chance in Führung zu gehen, schoss aber den schon fallenden Keeper an. Danach sollte der TuS noch weiter Gelegenheiten haben, vor allem aus Freistoßsituationen, um in Führung zu gehen. Dann ebbte der Elan abrupt ab und über unsere indisponierte rechte Verteidigerseite kamen die Gastgeber zu guten Gelegenheiten. Einen sicherlich nicht gewollten Lattenkracher musste der TuS hinnehmen, der Rest war eine Beute des heute sehr aufmerksamen Rostam im Kasten. Dann konnte der TuS wieder Ordnung in seine Reihen bringen, der Seitenwechsel von Steven und Patrick brachte den erhofften Gewinn. Dann bekam Patrick Schröder an der Mittellinie den Ball, sah den in Richtung zweitem Pfosten startenden Daniel Koch, der überlegt entgegen der Flankenrichtung mit dem linken Fuß verwandelte. Eigentlich sollte die Führung Sicherheit geben, doch das Gegenteil trat ein. Im Vorwärtsgang wurden die Bälle quasi dem Gegner auf dem Silbertablett serviert, und so kam es, wie es kommen musste, ein Angriff über die linke Seite und Rostam war geschlagen. Alex Klarowitz machte die Bude aus halbrechter Position. Bis zur Halbzeit hatte jedes Team noch ein paar Chance aber die Konzentration sollte nicht reichen, einzunetzen, bzw. die Keeper machten ihre Jobs erstklassig.
Dann war Halbzeit und man konnte auf beiden Seiten mit der ersten Halbzeit soweit zufrieden sein, hatten die Jungs beider Teams ein recht ordentliches A-Jugendspiel vorgeführt. Der gut leitende Schiri Koch aus Redekin hatte mit dem Spiel überhaupt keine Probleme, doch mit Beginn der zweiten Hälfte sollte irgendwie alles anders werden. Bei den Gastgebern blieb alles beim Alten. Dichte Deckung, schnelles Umschalten, TuS dagegen wirkte irgendwie unentschlossen, vielleicht mal die Vorentscheidung richtig zu wollen. Spielerisch hätten sie das Potential aber irgendwie passte nach der Pause wenig. Der letzte Wille fehlte, vielleicht auch die Konzentration.
Paul und Sergun und auch Kevin Ohle vergaben größte Chancen völlig frei stehend. Die Freistoßausführungen waren eine Katastrophe und zu guter Letzt musste der bis dahin auffälligste Spieler des TuS, Fabian Werner, wegen starker Schmerzen durch Jonas ersetzt werden. Und damit fing das Drama an wegen dem sich die TuS-Verantwortlichen echt schämen mussten. Der im Angriff beinahe wirkungslose Patrick Karg sollte Fabian ersetzen und begann daraufhin zu motzen. Dem schloss sich beinahe jeder TuS- Spieler auf dem Feld an. Nicht nur, dass die eigenen Spieler vollgekaut wurden, nein, der gute Schiri und auch die aufopferungsvoll kämpfen Spieler des Gastgebers wurden nun vollgelabert. Fußball fand als Jump ´n Run statt. Von Doppelpass und Spielkultur war nix zu sehen. Fehlpassfestival passt wohl er und der TuS schaffte es Tatsache einen körperlich abbauenden Gegner stark zu machen und ihm zu gestatten, nach ca. 70 Minuten in durch einen tollen Angriff erneut vollendet durch Alex Klarowitz in.
Jeder dachte in dieser Phase nur an sich und Kapitän Kevin Ohle sah hilflos zu. Keine ordnende Hand war mehr zu spüren. Selbst verzweifelte Bemühungen von außen vielleicht noch etwas mehr Kampfgeist zu entwickeln und vielleicht noch etwas Linie ins Spiel zu bekommen, verpufften irgendwie zwischen Selbstüberschätzung und echter Hilflosigkeit. Immerhin waren ja noch zwanzig Minuten zu spielen. Lediglich Paul Neppe schien sich noch für eine Resultatsverbesserung zu interessieren und versuchte es wenigstens mal mit dem Eindringen in den Strafraum.
So war das Trauerspiel mit einer sich an Unsportlichkeiten selbst übertreffenden TuS-Mannschaft dann endlich vorbei und man musste sich schämen, für solch einen, Entschuldigung, Haufen die Verantwortung zu tragen.
Dass man mal verliert oder der Einzelne nicht so gut drauf ist, kein Problem, aber die Art und Weise des Umgangs damit macht es. Und das war heute völlig neben der Spur.
So fuhr man dann recht wortlos Richtung Domstadt und sollte die Tage bis zu nächsten Training nutzen, sich über sich selbst und seine Art Sport zu treiben klarwerden. Dass dazu zuallererst Zuverlässigkeit, Teamgeist, Achtung des Gegners und vor allem Achtung der der sportlichen Leistung eigenen Mitspieler gehört, scheinen leider einige bisher noch nicht gehört zu haben.
Nächste Woche kommt Kali Wolmirstedt an die Zielitzer Str. Bleibt zu hoffen, dass die Zeit bis dahin genutzt wird und das heute vor allem in der zweiten Halbzeit nicht vorhandene Team sich wieder, wie in der Vorwoche, von seiner besseren Seite zeigt.
TuS mit: Gelojan-Schröder, Werner (51.Behane), Schulz, Yako-Pitio, Koch, Ohle, Neppe-Karg,Ganbarov