Die Belohnung für großartige Teamleistung machten sich die Neustädter heute selbst. In einem Spiel, wo alle an ihre Grenzen gingen, hat sich jeder einzelne fantastisch eingebracht und den wichtigen Auswärtsdreier regelrecht erkämpft. Die Reaktion auf die Klatsche beim MSV Börde war mehr als vorbildlich. Auch wenn spielerisch von beiden Seiten wenig Glanz zu erwarten war und auch kam, Halberstadt spielt nicht unbedingt den grazilsten, aber eher gradlinigen, körperbetonten Langpass-Fußball, war es trotzdem ein interessantes und bis zum Schluss spannendes Spiel.

Mit Beginn des Spiels gab es eine Schweigeminute für Marius Vater, der kürzlich, völlig unfassbar für alle, verstorben war. Alle Beteiligten drückten ihr Beileid und Mitgefühl für die Familie und vor allem für Marius aus, der in schwieriger persönlicher Situation für sein Team einstand und unbestritten einer der Leistungsträger am heutigen Tage war. Die Sechziger spielten zudem mit Trauerflor.

Die TuS-Elf ließ sich vor dem Anpfiff nicht von lautstarker Kabinenmusik und dem doch recht groß gewachsenen Kader der Halberstädter beeindrucken, sondern schwor sich in der Kabine noch einmal mächtig ein, sofort präsent zu sein, die Zweikämpfe anzunehmen und eigentlich per Kurzpass den Weg Richtung Gegnertor zu suchen. Ersteres gelang, zweiteres ist mehr als ausbaufähig. Wichtig war aber, dass jeder bei Ballverlust sofort umschaltete und auf Rückeroberung aus war. So „plätscherte“ das Spiel dahin. Je eine echte Torchance auf beiden Seiten, das war dann schon so weit alles. Die meiste Zeit wurde im Mittelfeld um jeden Ball gefightet, bzw. das Heil in langen meist ungenauen Bällen gesucht.

Dann aus dem nix heraus, das 1:0 für die Gastgeber. Ein unglücklicher Kopfballabwehrversuch von Dome, der heute zu den Aktivposten zählte, ging an den Pfosten und der Halberstädter Angreifer (31. Doci)stand goldrichtig und netzte ein. Das war dann auch der Pausenstand.

Nach der Pause begannen die Halberstädter die Vorentscheidung zu erzwingen. Zu ungenau aber deren Aktionen und zu aufmerksam die TuS-Deckung, trotz einiger brenzliger Situationen. Dann aber erlahmte der Angriffsgeist und TuS bekam etwas Luft und langsam auch Oberwasser. Mit einer Energieleistung leitete Felix Wenzel dann die Wende im Spiel ein. Nach verlorenem Ball startete er vor hinter der Mittellinie die Rückeroberung des Balls, was im vor unserer Strafraumgrenze gelang. Sofort schaltete er in den Angriffsmodus um und trug den Ball Highspeed und Zweikämpfe gewinnend bis kurz vor den gegnerischen Strafraum. Die Kraft reichte gerade noch um Narcis (64.Minute) in Szene zu setzen der aus spitzem Winkel aus Nahdistanz einnetzte. Jetzt war Felix´Luft verbraucht, verständlich. TuS war jetzt obenauf.

Als dann „Lothar“ Matthäus nach Kopfballverlängerung von Chrissi per Kopf das 1:2 erzielte brachen alle Dämme und man witterte die kleine Sensation. Alle legten sich die verbleibenden 10 Minuten noch einmal kräftig ins Zeug und auf TuS, wie auch auf Halberstädter Seiten konnte man Spuren des intensiven Spiels beobachten. Krämpfe breiteten sich regelrecht aus. Die letzte Chance der Halberstädter verpuffte. Dann war Schluss und alle lagen sich in den Armen. Ein im Abstiegskampf wichtiger Dreier gegen einen direkten Konkurrenten, der sicher in der zweiten Halbserie noch auftrumpfen wird. Aber auch in unseren Jungs steckt ´ne Menge Potential, welches es gilt, zu wecken. Kämpferisch war das heute schon einmal voll in Ordnung…

Glückwunsch an Steven und sein Team. Danke auch an die Eltern und die Oma von Jeremy für ihre tolle Unterstützung am heutigen Tag. Die Harzluft ist allen scheinbar gut bekommen...

TuS mit: Agte, Paul, Wenzel, Gustus, Würpel, Wille(50.Arndt), Papendick ( 65.Ziegler), Sieding, Woidacki, Winkelmann(41.Arsene), Ahlers (41.Matthäus)

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